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Daytrading – Die 3 häufigsten Trading Fehler 

 November 26, 2019

By  Marc Pötter

Laut ESMA verlieren zwischen 74% und 89% der privaten Trader nachhaltig Geld im Trading. Bei aktiven Daytradern ist diese Quote noch viel schlechter.

Lesen Sie hier, was die drei häufigsten Tradingfehler von Daytradern sind und wie Sie diese in Ihrem Trading vermeiden können.

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Trading Fehler 1: Konstante Positionsgröße

Hierbei geht es um die Stückzahl, die pro Trade gehandelt wird und das Phänomen, dass die ganz große Mehrzahl der privaten Daytrader immer die gleiche Stückzahl handeln. Und das, obwohl das Marktrisiko (=Punkte/Pips, die an Verlust zugelassen werden) von Trade zu Trade stark variiert.

Fehlerkategorie: Fehler werden erkannt, sind aber ohne Bedeutung für das eigene Tradingverhalten.

Die meisten Suchergebnisse von Risiko pro Trade auf Google und auch viele Buchautoren wie Van K. Tharp (Buch: Clever Traden mit System), den ich sehr gut finde, definieren das Risiko pro Trade entweder als festen Prozentsatz der Kontogröße oder als festes Risiko in Geld wie z.B. 200 Euro Risiko pro Trade.

Obwohl das die mehrheitliche Meinung ist und auch von uns im Rahmen der Trader-Ausbildung oder in unseren Handelssignalen umgesetzt wird, traden die meisten privaten Händler mit einer festen Stückzahl pro Trade.

Z.B. immer 0,5 Lots im EUR/USD oder immer 1 CFD im DAX oder immer 50 CFDs im Dow Jones.

Warum handeln die meisten privaten Daytrader so?

In erster Linie hat dies eine simple, technische Ursache: Das Ein-Klick-Ticket. Dort stellen Sie als erstes eine feste Handelsmenge ein und können dann sehr bequem mit dieser Menge kaufen oder verkaufen.

Weitere Gründe sind, dass die Umsetzung einer festen Handelsmenge sehr einfach ist und dass die meisten Trader erstmal den richtigen Einstieg in den Markt üben möchten und sich später um die korrekte Handelsmenge kümmern wollen.

Leider macht die richtige Positionsgröße mehr als 60% Ihres Tradingerfolgs aus und sollte immer korrekt bestimmt werden!

Korrekte Positionsgröße versus feste Stückzahl

Beispiel 1: Verlusttrade im DAX
SL = 25 Punkte; TP = 58 Punkte, CRV somit 58/25 = 2,3

Trading Fehler falsche Positionsgröße am Beispiel eine DAX Verlusttrades

Beispiel 2: Gewinntrade im DAX
SL = 10 Punkte; TP = 23 Punkte, CRV somit 23/10 = 2,3

Trading Fehler falsche Positionsgröße am Beispiel eine DAX Gewinntrades

Ergebnis der beiden Trades:
50% Trefferquote ; CRV von 2,3 (= sehr profitable Strategie)

Trading Fehler falsche Positionsgröße Gesamtergebnis am Beispiel eine DAX Trades

Fazit zum Tradingfehler "konstante Positionsgröße"

Die sehr profitable Strategie in unserem Beispiel wird bei Trader 2 durch die konstante Positionsgröße negativ!


Richtige Wahl der Positionsgröße nach monetären Kriterien ist daher extrem wichtig!


P.S. Vertauschen Sie gerne Gewinn- und Verlusttrade. D.h. Beispiel 1 ist negativ und Beispiel 2 ist positiv. Sie werden über das Ergebnis staunen!

Tipp: Immer die richtige Positionsgröße

Nutzen Sie für Ihr Trading das Tool "Chart Trader". Ein-Doppelklick genügt und Einstieg, SL und TP sind gesetzt inklusive der passenden Positionsgröße.

Trading Fehler 2: Schlechtes CRV

Fehlerkategorie: Fehler werden erkannt, können aber nicht abgestellt werden.

Die meisten Trader kennen den Satz:

"Gewinn laufen lassen und die Risiken begrenzen".

Getreu diesem Motto traden wir und viele andere Trader wie z.B. auch die legendären Turtle Trader mit einem eher hohen CRV, welches 2 oder höher ist.

Der Vorteil darin besteht, dass wir dadurch mit einer niedrigeren Trefferquote auskommen, wir können also öfter falsch als richtig liegen und sind trotzdem unterm Strich profitabel.

Gerade wenn unvorhersehbare Nachrichten wie eine Twitternachricht eines Präsidenten die Märkte plötzlich bewegen, ist diese Art des Tradings von Vorteil.

Trotzdem zeigt die Erfahrung, dass die meisten privaten Daytrader kleine Gewinne realisieren und Verluste laufen lassen in der Hoffnung, dass der Kurs in die richtige Richtung drehen wird.


 

Verluste wiegen psycholgisch 2,3 mal so hoch wie ein 1-facher Gewinn.

Daher ist es für uns so schwer, Verluste zu begrenzen und zu realisieren.

Gewinne werden schnell realisiert, weil die Angst groß ist, der Trade könnte noch in den 2,3 mal schmerzhafteren Verlust laufen.

Lösungsansätze

  • Arbeiten Sie mit Ausstiegsordern (Limit/Take-Profit) anstelle der manuellen Schließung, die uns psychologisch gesehen schwer fällt.
  • Steigern Sie die Distanz zu Ihrem Gewinnziel (TP) langsam, damit Sie sich daran gewöhnen können, die Gewinne laufen zu lassen.
  • Definieren Sie VOR einem Trade, wo Ihr TP liegen soll und wie der Trade gemanagt werden soll.
  • Vermeiden Sie eine Tradebeurteilung während des Trades. Sie haben sich ausreichend (und rationalere) Gedanken vorher gemacht.

Trading Fehler 3: Falsche Erwartungshaltung

Fehlerkategorie: Fehler werden nicht erkannt.

Die meisten Foreneinträge und Beiträge im Internet werden von Hobbytradern eingestellt. Daher manifestieren sich falsche Erwartungen beim Trading.

Beispiele von Erwartungen, die man hört oder liest und die sich dann manifestieren:

  • „Ich bin schon mit 2% Rendite pro Tag zufrieden.“
  • „Nur 10 Pips am Tag, mehr brauche ich nicht.“

Wenn ein Trader solche Erwartungen aufbaut, wird er immer nur enttäuscht werden und wird mitunter erfolgreiche Strategien verwerfen, da diese den o.a. Ansprüchen nicht genügen.

Sie werden unzufrieden sein und sich nicht auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren können.

Wenn die Aussagen des täglichen sicheren Gewinns zutreffen würden sähe die Kontoentwicklung so aus:

Warum die Erwartung von 2 Prozent Rendite pro Tag falsch ist zeigt dieses Diagramm

Quelle: Eigene Berechnung

Interessante Zwischenstände:

  • Tag 1: 10.000 Euro
  • Tag 30: 17.758 Euro
  • Tag 150: 191.173 Euro
  • Tag 234: 1.008.881 Euro
  • Tag 365: 13.504.003 Euro

--> Wenn das möglich wäre würde es nur noch Daytrader geben!!!

Fazit:

  • Täglich sichere Renditen, wie Sie von einigen Tradern angepriesen oder verkauft werden sind langfristig nicht möglich, zwischendurch schon.
  • Wenn Sie als aktiver Daytrader Ihre Equity halten, d.h. Sie machen keine Verluste und keine Gewinne, gehören Sie schon zu den 10% besten Tradern.
  • Performancekurven schwanken immer und Drawdowns gehören mit dazu. Keiner schenkt uns etwas im Markt.
  • Seien Sie auch stolz, wenn Sie kleine Gewinne machen, dann sind Sie auf einem guten Weg.
  • Beherzigen Sie die Tipps aus diesem Beitrag, gerade die richtige Wahl der Positionsgröße ist immens wichtig wie erläutert.

Wie ist Ihre Erfahrung und Meinung zu diesem Beitrag? Schreiben Sie gerne einen Kommentar weiter unten!

Marc Pötter

Marc ist der Geschäftsführer von Smart-Markets und professioneller Daytrader und Investor. Er hat einen Abschluss als zertifizierter internationaler Investmentanalyst (CIIA) und konzentriert sich auf Daytrading und langfristige Aktienanlagen.
Er arbeitet sich gerne in neue Themengebiete ein und feilt an neuen Strategien, die er größtenteils selbst programmiert.
In seiner Freizeit genießt er gerne die Natur mit seiner Familie.

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Marc Pötter

07/03/2018

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  • Vielen Dank für den interessanten Beitrag.
    Das mit der Positionsgröße war mir nicht bewusst, aber leuchtet mir jetzt ein.
    Werde ich in Zukunft so machen, wie Sie es vorschlagen.

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