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Einführung in die Markttechnik 

 August 13, 2018

By  Marc Pötter

Die Markttechnik ist eine bei privaten Tradern sehr populäre Art der Charttechnik, die auf einem Trendsystem aufbaut. In diesem Beitrag lernen Sie, wie das Grundkonzept aufgebaut ist, wann die Markttechnik gut funktioniert und welche Nachteile zu beachten sind.

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Trendaufbau in der Markttechnik

Die Markttechnik greift ebenfalls wie viele andere Lehren bei der Definition des Trends auf den klassischen Ansatz der Charttechnik zurück:

Der Auftwärtstrend wird definiert durch immer höher werdende Hochs und höher werdende Tiefs.

Definition Auftwärtstrend

Aufwärtstrend

Der Abwärtstrend wird definiert durch immer tiefer werdende Hochs und tiefer werdende Tiefs.

Definition Abwärtstrend

Abwärtstrend

Das 1-2-3 der Markttechnik

Die Markttechnik ist im Grunde genommen kein neues Konzept, sondern greift die Dow Theorie von Charles Dow (er kreierte den Dow Jones Index!) auf, der bereits Ende des 19. Jahrhunderts den Trend in drei Phasen unterteilt hat.

In der Markttechnik werden diese Phasen mit den zugehörigen Hochs und Tiefs mit den Nummern 2 und 3 beschrieben; der Startpunkt mit der Nummer 1.

In diesem Beitrag halten wir uns sehr nah an die Ausführungen von Michael Voigt, der das populärste Buch ("Das große Buch der Markttechnik") zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum geschrieben hat.

Die Punkte 1-2-3 im Auftwärstrend:

  1. Startpunkt
  2. die folgenden Hochs
  3. die folgenden Tiefs
Markttechnik 1-2-3 im Aufwärtstrend

1-2-3 im Aufwärtstrend

Die Punkte 1-2-3 im Abwärstrend:

  1. Startpunkt
  2. die folgenden Tiefs
  3. die folgenden Hochs
Markttechnik  1-2-3 im Abwärtstrend

1-2-3 im Abwärtstrend

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Welchen Trend nehme ich?

Ein Trend ist leider nicht eindeutig. Verschiedene Phasen des Aufs und Abs sowie Seitwärtsphasen wechseln sich ab. Grob unterscheidet man einen Trend in kurzfristig, mittelfristig oder langfristig


Der Markttechniker analysiert in der Regel jeden Trend einzeln. So ist es normal, dass ein Trader im kurzfristigen Abwärstrend short positioniert ist und ein mittelfristiger Trader im gleichen Markt long positioniert ist, weil der mittelfristige Trend positiv ist.


Fortgeschrittene Markttechniker probieren, die verschiedenen Zeitebenen zu kombinieren, um beispielsweise im kurzfristigen Aufwärtstrend einzusteigen und die Gewinne nach Maßgabe des mittel- oder langfristigen Aufwärtstrend laufen zu lassen. 

Einstiege in der Markttechnik

Aus der oben beschriebenen Trenddefinition mit den Punkten 2 und 3 werden hier zwei exemplarische Einstiegsszenarion vorgestellt.
(Mögliche Varianten und detaillierte Erklärungen finden Sie in der einschlägigen Literatur.)

Durchbruch bei Punkt 2

Ein typisches Einstiegssetup in der Markttechnik ist der Durchbruch durch Punkt 2.

Der Trend wurde nach markttechnischen Vorgagen identifiziert. Der Kurs korrigiert von Punkt 2 zu Punkt 3 und läuft wieder Richtung Punkt 2 um den Trend fortszusetzen. Jetzt erfolgt der Einstieg bei Durschreiten des Kursniveaus in Höhe von Punkt 2. Die Position wird in Richtung des Trends eröffnet: 

Markttechnik Punkt 2 Einstieg long
Markttechnik Punkt 2 Einstieg short

Tipp: Bequemer traden

Nutzen Sie für Ihre Einstiege nach Markttechnik das Tool "Chart Trader". Ein-Klick hinter Punkt 3 genügt und Einstieg und SL sind gesetzt inklusive passendem Ertragsmanagement.

Einstieg in der Korrektur

Ein weiteres typisches Einstiegssetup in der Markttechnik ist der Handel aus der Korrektur am Punkt 3.

Der Trend wurde nach markttechnischen Vorgagen identifiziert. Der Kurs korrigiert von Punkt 2 zu Punkt 3. Jetzt erfolgt der Einstieg bei einem möglichen Wendepunkt, der oftmals ein alter Punkt 2 ist oder ab mit anderen Hilfsmitteln wie Fibonacci Retracements ermittelt wird. Die Position wird in Richtung des Trends eröffnet: 

Markttechnik Punkt 3 Einstieg long
Markttechnik Punkt 3 Einstieg short

Ausstiege in der Markttechnik

Hier schauen wir uns die typische Vorgehensweise zum Ausstieg aus einem Trade an.

In der Markttechnik wird typischerweise auch im Gewinnfall mit einem nachgezogenen Stop-Loss ausgestiegen und seltener mit einem vorher festgelegtem Take-Profit.

Stop-Loss beim Handel des Trends

Ziel ist es bei dieser Technik möglichst viel von einer Fortsetzung des Trends mitzubekommen. Dafür werden Kursrücksetzer in Kauf genommen. 

Der Stop-Loss wird initial hinter Punkt 3 gesetzt und immer zum nächstmöglichen Punkt 3 nachgezogen.

Markttechnik Ausstieg mit Stop-Loss hinter Punkt 3

Stop-Loss beim Handel der Bewegung

Ziel ist es bei dieser Technik das Momentum auszunutzen und möglichst wenig an Gewinn wieder abzugeben, wenn der Kurs drehen sollte.

Der Stop-Loss wird unter das Kerzentief der vorherigen Kerze nachgezogen.
(Ausnahmen durch Innenstäbe, etc. siehe Literatur.)

Markttechnik Ausstieg mit Stop-Loss unter Kerze

Vor- und Nachteile der Markttechnik

  • Gute und viele Einstiegsmöglichkeiten in klaren und starken Trends.
  • Gewinne werden laufen gelassen, bis eine Korrektur des Trends oder der Bewegung kommt.
  • Einfach und schnell anzuwenden.
  • Setups funktionieren schlecht in Seitwärts- oder trendlosen Märkten.
  • Sehr viele subjektive Elemente machen ein testen bzw. eine Duplizierbarkeit schwer.
  • Es werden viele laufende Gewinne durch den nachziehenden Stop-Loss wieder abgegeben.

Literatur zur Wissensvertiefung

Generell kann ein Buch keine Erfahrung oder eine fundierte Trader-Ausbildung ersetzen. Wenn Sie nur ein Buch lesen müssten, um traden zu können, würde jeder Trader sein.

Aber zusätzliches Wissen schadet nicht. Wer sich daher intensiver mit der Markttechnik und der Dow Theorie auseinandersetzen möchte kann auf folgender Bücher zurückgreifen:

Hinweis: Das Buch enthält viele farbige Illustrationen, daher rate ich vom Kauf der E-Book-Version ab und würde die Papierausgabe beziehen.

Hinweis: englische Version

Marc Pötter

Marc ist der Geschäftsführer von Smart-Markets und professioneller Daytrader und Investor. Er hat einen Abschluss als zertifizierter internationaler Investmentanalyst (CIIA) und konzentriert sich auf Daytrading und langfristige Aktienanlagen.
Er arbeitet sich gerne in neue Themengebiete ein und feilt an neuen Strategien, die er größtenteils selbst programmiert.
In seiner Freizeit genießt er gerne die Natur mit seiner Familie.

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