Du fragst dich sicherlich, ob Gold in der heutigen von Krisen, Inflation und politischen Unruhen geprägten Zeit, immer noch eine sinnvolle Investition ist und ob man gerade in Krisenzeiten Gold kaufen sollte? In diesem Beitrag gehe ich genau auf diese Fragen ein.

Zuerst möchte ich die langfristige Entwicklung des Goldpreises beleuchten. Lohnt es sich also, langfristig in Gold zu investieren? Für diesen Zweck habe ich einen langfristigen Goldpreis-Chart zur Hand genommen. Hier sieht man sehr deutlich, dass der Goldpreis von 1976 bis heute langfristig sehr schön gestiegen ist. Man erkennt eine sehr schöne Kurve, die nach oben steigt. Der Preis pro Unze Gold hat sich von etwa 100 $ auf fast 2000 $ erhöht. Man könnte daher den Schluss ziehen, dass Gold langfristig eine tolle Anlage ist.

Goldentwicklung 1976 bis heute

Es gibt jedoch eine Einschränkung, auf die Du achten solltest. Im Gegensatz zu Aktien oder ähnlichen Anlageformen, ist Gold über bestimmte Zeiträume hinweg anfällig für einen starken Abwärtstrend. Von 1976 bis 2001 - also über einen Zeitraum von 25 Jahren - war der Goldpreis im Abwärtstrend. In der Mitte dieses Zeitraums betrug der Preis pro Unze Gold etwa 500 $, fiel aber auf etwa 270 $. Das ist ein Verlust von fast 50%. Das ist natürlich eine beträchtliche Summe, besonders wenn Du über 20 Jahre hinweg in Gold investiert und anschließend 50% Verlust gemacht hast.

Goldpreisentwicklung 1976 - 2001

Um dies in Perspektive zu setzen, lohnt es sich, Gold mit Alternativen zu vergleichen. Eine solche Alternative ist der Aktienmarkt. Um diese Vergleich zu illustrieren, habe ich den größten Aktienmarkt der Welt, den S&P 500, herangezogen, aber Du könntest auch andere Aktienmärkte wie den MSCI World hinzuziehen und ein ähnliches Bild erhalten. Auf diesem Chart ist Gold die blaue Linie und obwohl es langfristig nicht schlecht abschneidet, steht es im Vergleich zum Aktienmarkt ganz klar im Schatten. Der Aktienmarkt hat Gold um einige tausend Prozent geschlagen.

Gold vs. S&P 500 von 1976 bis heute

Jetzt könntest Du fragen: Bedeutet das, dass Gold eine schlechte Anlage ist? Nein, das ist nicht der Fall. Es hängt stark vom jeweiligen Zeitpunkt ab. Zum Beispiel, wenn wir den Zeitraum von 2005 bis heute betrachten, sehen wir, dass Gold gerade in diesem Zeitraum sehr gut performt hat und den S&P 500 sogar übertroffen hat. Aber es ist auch wichtig zu beachten, dass der S&P 500 ein Kursindex ist und hier die Dividenden fehlen. Würden wir die Dividenden hinzurechnen, würde der Aktienmarkt auch in diesem Zeitraum besser abschneiden.

Gold vs. S&P 500 von 1976 bis heute

Dann gibt es noch die Frage nach der Rolle von Gold in Krisenzeiten. Während der Finanzkrise 2008 und beim Ausbruch des Ukraine-Kriegs im März 2022 hat Gold zunächst an Wert verloren, sich aber relativ schnell erholt. Dies liegt daran, dass Gold eine große Anlageklasse ist und bei einem Marktabschwung tendenziell verkauft wird, aber aufgrund seiner Eigenschaften als „sicherer Hafen“ tendiert es dazu, sich schneller zu erholen als andere Anlageklassen.

Gold vs. S&P 500 während der Finanzkrise 2008

Gold vs. S&P 500 während des Ukrainekrieges 2022

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gold zwar keine Allzwecklösung für Anleger ist, aber in bestimmten Kontexten und zu bestimmten Zeiten eine gute Beimischung in einem Portfolio sein kann. Es erfordert jedoch ein gewisses Maß an Kenntnissen und Verständnis. Wenn Du also überlegst, in Gold zu investieren, solltest Du Dir die Zeit nehmen, Dich gründlich zu informieren und möglicherweise professionellen Rat einzuholen.